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Irreführende Schlussfolgerung „Schulterarthroskopie nutzlos“ – Studie zur arthroskopischen subacromialen Dekompression im „Lancet“ veröffentlicht

29. November 2017 von ofz-office

In einer aktuell veröffentlichten Studie in einer der größten und führenden medizinischen Fachzeitschriften („The Lancet“) konnten die Autoren zeigen, dass eine isolierte subacromiale Dekompression an der Schulter (Abschleifen des Schulterdachs) keinen Vorteil gegenüber einer Schein-Operation oder einem rein konservativen Vorgehen hat. Diese Ergebnisse bestätigen unser aktuelles Vorgehen im OFZ.

Nach Analyse der Beschwerden durch die klinische Untersuchung und Bildgebung (Ultraschall, Röntgen, MRT) wird nach Ausschluss einer akuten Operationsindikation (große Sehnenrisse, Knochenbrüche / Absplitterung, größere Bandverletzungen) die konservative Therapie begonnen.

Sollte diese nicht zum gewünschten Erfolg führen, werden die operativen Möglichkeiten diskutiert. Dabei erlauben die modernen arthroskopischen Techniken eine schonende und individuelle Therapie, bei der neben der subacromialen Dekompression eine Vielzahl von Verletzungen im und um das Gelenk behandelt werden können. Daraus schlusszufolgern die bahnbrechende Entwicklung der Schulterarthroskopie inkl. aller vorhandenen Operationstechniken wäre generell „nutzlos“ ist daher schlichtweg falsch und basiert nicht auf der aktuellen Literatur. Diese Aussage kann über die vorliegende Studie nur für die isolierte subacromiale Dekompression  (Abschleifen des Schulterdachs) ohne vorherige konservative Therapie getroffen werden.

Hier der Link zur Studie:

http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)32457-1/fulltext

Gemeinsame Stellungnahme von DGOU, den Sektionen AGA, DVSE und GOTS, dem BVOU, BDC und BVASK zur im „Lancet“ veröffentlichten CSAW-Studie („Can Shoulder Arthroscopy Work?“) zum Nutzen einer arthroskopischen Dekompression bei Patienten mit >3 Monaten bestehenden subakromialen Schulterschmerzen.

Stellungnahme als pdf-Download

 

Es liegt jetzt auch eine aktuelle Berichterstattung zur berechtigten Kritik an der Studie im Deutschen Ärzteblatt vor:

Berichterstattung als pdf- Download