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Hallux valgus (Ballenleiden)

OFZ

Mit Hallux valgus wird das Abweichen der großen Zehe (lat. Hallux) zum Fußaußenrand (valgus) beschrieben. Typischer Weise tritt diese Fehlstellung mit einem Spreizfuß auf, bei dem sich am Fußinnenrand ein sogenannter Ballen ausbildet. Diese Fehlstellung ist eine der häufigsten Fehlstellung im Bereich der unteren Extremitäten und wird durch mehrere Faktoren beeinflusst.

Die größte Rolle dabei spielt die familiäre Häufung, es ist also in der Regel eine vererbte Zehenfehlstellung. Zudem hängt das Auftreten dieser Veränderungen von der persönlichen Bindegewebsbeschaffenheit ab.

Symptome

Probleme entstehen im Bereich des hervorstehenden Ballens durch den dort auftretenden Schuhdruck. Es kann sich eine Rötung sowie eine zusätzliche Schwellung im Unterhautgewebe durch die Entstehung eines Schleimbeutels bilden.

Durch das Abweichen der großen Zehe erhöht sich zudem der Druck zwischen den einzelnen Zehen, so dass hier Schwielen entstehen können. Oft verkrümmen sich auch die Kleinzehen, insbesondere der 2. und 3. Zeh und bilden Hammerzehen mit Hornschwielen (Hühneraugen). Bei vielen Patienten tritt zudem eine Überbelastungsproblematik an der Fußsohle auf, so dass Schmerzen und Schwielen unter den Mittelfußköpfchen Probleme bereiten. Bei einer langjährigen Fehlstellung mit einer Überbelastung im Bereich des 2. und 3. Zehenstrahles entsteht zudem häufig ein Gelenkverschleiß am Fußrücken mit Schwellung und Schmerzen.

Konservative Therapie

Abhängig vom Ausmaß der Fehlstellung sowie der Flexibilität der Gelenke können bei der nicht operativen Behandlung verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden. Dazu zählen Nachtschienen, verschiedene Polstermöglichkeiten wie die Ballenschale oder das Zehenpolster. Viele Patienten hilft auch das Tragen von Einlagen. Physiotherapie zur Anleitung einer konsequenten Eigentherapie kann bei flexiblen Fehlstellungen erfolgreich sein. Bei vorübergehenden Entzündungsbeschwerden ist der Einsatz von Medikamenten bzw. Injektionen möglich. Gerade bei der Ausbildung von schmerzhaften Schwielen kann die regelmäßige Behandlung bei der medizinischen Fußpflege bzw. der Podologie zu einer deutlichen Beschwerdebesserung führen.

Operative Therapie

Sollte der Patient trotz Ausschöpfen der konservativen Maßnahmen weiterhin Beschwerden haben, muss ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden. Dabei spielt nicht das Alter des Patienten oder das Ausmaß der Fehlstellung die entscheidende Rolle, sondern die Stärke der Beschwerden. Abhängig vom Grad der Fehlstellung erfolgt im OFZ die Operation mit unterschiedlichen, auf den Patienten und dessen Probleme abgestimmten Techniken.

Nachbehandlung

Spezialschuh für ca. 6 Wochen, Unterarmgehstützen für 2-4 Wochen, Lymphdrainage und im Anschluß Physiotherapie, abschwellende Medikamente und körperliche Schonung.